Revision 605: Mental Health

Das Gespräch behandelt Depressionen, Therapiesuche, Selbstfürsorge, mentale Gesundheit, präventive Maßnahmen, Tagebuchführung, Mitarbeitergesundheit, Transformationsgeschichten, Freunde unterstützen und psychische Erkrankungen.

2024, Vanessa Otto, Peter Kröner, Hans Christian Reinl, Stefan Baumgartner und Christian Schaefer
Working Draft
https://workingdraft.de/

In diesem Ausschnitt wird die Schwere von Depressionen thematisiert, insbesondere wie sie sich äußert und oft unerkannt bleibt. Es wird darauf hingewiesen, dass die Suche nach Therapeuten eine Herausforderung sein kann und wie wichtig es ist, sich Unterstützung zu suchen. Die Bedeutung von Selbstfürsorge und die Schaffung sicherer Räume für offene Gespräche über mentale Gesundheit werden betont. Auch präventive Maßnahmen von Arbeitgebern zur Förderung des Wohlergehens der Mitarbeiter werden angesprochen. Es wird über die Schwierigkeiten gesprochen, denen Menschen mit Depressionen am Arbeitsplatz gegenüberstehen, und die Notwendigkeit, aktiv die Unternehmenskultur zu gestalten und sensible Themen wie psychische Gesundheit anzusprechen. Das Gespräch dreht sich dann um Zusammenarbeit und Werte, wobei die Selbstverantwortung jedes Einzelnen betont wird. Es wird die Bedeutung von Selbstreflexion durch Tagebuchführung erwähnt, um sich selbst besser zu verstehen, indem man aus einer "Third-Person-Perspektive" über sein eigenes Handeln nachdenkt. Die Gesprächspartner reflektieren über die Herausforderungen in einer schnelllebigen Welt, die Wichtigkeit der Selbstfürsorge und den Umgang mit digitalen Veränderungen. Die Themen Work-Life-Balance und wie Unternehmen die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeiter unterstützen können, werden ebenfalls diskutiert. Abschließend wird eine berufliche Transformationsgeschichte geteilt und Tipps zur Unterstützung von Freunden in schwierigen Zeiten gegeben. Die Bedeutung von präventiven Maßnahmen und Rehabilitationsmaßnahmen bei psychischen Erkrankungen wird nochmals herausgestellt.

Generated Shownotes

Chapters

0:02:04 Revision 605: Mental Health

Long Summary

In dieser Podcast-Episode des Working Draft wird die Bedeutung der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz und die Herausforderungen bei der Therapeutensuche beleuchtet. Offene Kommunikation, unterstützende Arbeitsumgebungen und die Schaffung von safe spaces in Unternehmen sind wichtige Aspekte zur Prävention von psychischen Gesundheitsproblemen. Es wird betont, dass sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber sich mit dem Thema auseinandersetzen müssen. Des Weiteren wird über Selbstverantwortung, Selbstreflexion und Selbstbeobachtung gesprochen, um ein besseres Verständnis für die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu entwickeln. Die zunehmende Digitalisierung und hektische Arbeitswelt erfordern eine verstärkte Fokussierung auf die mentale Gesundheit und ein gesundes Arbeitsumfeld, um Burnout und Stress zu vermeiden. Die Notwendigkeit von Achtsamkeit, Selbstfürsorge und die Berücksichtigung präventiver Maßnahmen bei psychischen Belastungen werden ebenfalls angesprochen. Unterstützung durch Freunde in schwierigen Zeiten wird als hilfreich hervorgehoben, um gemeinsam das Thema Mental Health aktiv anzugehen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Brief Summary

In dieser Podcast-Episode des Working Drafts wird die Bedeutung der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz betont. Es wird über die Herausforderungen bei der Therapeutensuche gesprochen und wie offene Kommunikation, supportive Arbeitsumgebungen und safe spaces psychische Gesundheitsprobleme verhindern können. Arbeitnehmer und Arbeitgeber sollten sich gleichermaßen mit diesem Thema auseinandersetzen. Selbstverantwortung, Selbstreflexion und Selbstbeobachtung werden als Schlüssel für ein besseres Verständnis der eigenen Bedürfnisse genannt. Die steigende Digitalisierung und hektische Arbeitswelt erfordern ein verstärktes Augenmerk auf die mentale Gesundheit, um Burnout und Stress vorzubeugen. Achtsamkeit, Selbstfürsorge und präventive Maßnahmen bei psychischen Belastungen sind ebenfalls entscheidend. Die Unterstützung durch Freunde in schwierigen Zeiten wird hervorgehoben, um gemeinsam aktiv an der Mental Health zu arbeiten.

Tags

Mentale Gesundheit, Therapeutensuche, Offene Kommunikation, Supportive Arbeitsumgebungen, Safe spaces, Selbstverantwortung, Selbstreflexion, Digitalisierung, Burnout, Achtsamkeit
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Transcript


[0:00] Content-Warnung. In dieser Episode vom Working Draft sprechen wir über schwierige Themen wie Depression.
Bitte beachtet, dass einige Inhalte möglicherweise belastend sein können.
Wenn ihr Unterstützung benötigt, wendet euch bitte an professionelle Hilfsangebote.
Einen Link dazu haben wir euch in die Shownotes gepackt.

[0:17] Music.

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Revision 605: Mental Health

https://workingdraft.de/605/


[2:05] Hallo und herzlich willkommen zum Working Draft Revision 605.
Wir sind heute insgesamt vier Personen. Da ist zum einen dabei der Shep. Hi Shep. Hallo.
Ich bin der Hans. Wir haben zwei Gäste dabei. Schön, dass ihr da seid. Hallo Pia. Hallo Pippo.
Hi, ich freue mich sehr. Voll schön, wieder hier zu sein. Was für eine Ehre im Working Draft Podcast.
Cool, dass ihr dabei seid. Ja, genau, Peppo, kannst du gleich nochmal erzählen.
Vielleicht, Pia, du warst ja noch nicht da.
Vielleicht erzählst du uns mal ein bisschen was zu dir. Wer bist du und was machst du so?
Ja, sehr gerne. Ich bin People and Culture Managerin im Moment bei Pixolid und bin von Hause aus Psychologin, das heißt im Bachelor und Master Psychologie studiert.
Und das ist vielleicht auch eine ganz gute Erklärung, warum ich jetzt mit euch hier in der Runde setzen darf, weil ich seit dem Studium mir so ein bisschen auf die Fahne geschrieben habe, das Arbeitsleben für ArbeitnehmerInnen schöner gestalten zu können.
Unter anderem ist da mentale Gesundheit mit ein Riesenthema für mich, weil ich auch aus dem privaten Umfeld mitbekommen habe, was passiert, wenn man das nicht so genau nimmt als ArbeitnehmerIn und ArbeitgeberIn.
Und freue mich da tagtäglich für Menschen, schöne Umgebungen im Arbeitsalltag zu schaffen.

[3:33] Sehr cool. Vielen Dank für die Vorstellung. Ja, das zeigt wirklich auch schon ein bisschen was oder sagt schon ein bisschen was zu dem Thema aus.
Wir wollen heute ein bisschen mehr über mentale Gesundheit, gerade auch in der digitalen Welt am Arbeitsplatz als Thema mal behandeln.
Bevor wir da noch tiefer einsteigen, aber Pepo, zu dir. Du warst ja schon ein paar Mal dabei.
Wir haben eben mal so ein bisschen sinniert. Wann war denn das letzte Mal?
Und ich glaube, wo sind wir drauf gekommen? Kurz nach Kriegsende.
Kurz nach Kriegsende war das letzte Mal und dann beim Fall der Mauer war ich auch nochmal da. Es ist ultra lange her. Das ist irre.
Ich habe mich erschrocken, wie alt wir geworden sind.

[4:10] Gut, da muss man sich jeden Morgen manchmal im Spiegel erschrecken.
Nein, Quatsch, das hat sich jetzt schon sehr alt an, tatsächlich.
Aber eigentlich geht es ja noch. Erzähl doch mal was.
Wie alt bist du, Pepe und nee, Quatsch, was machst du eigentlich so und was hast du früher nochmal gemacht und wie kamst du eigentlich damals nochmal zum Working Draft?
Damals zum Working Draft? Wir haben uns irgendwann, auf den Konferenzen sind wir rumgelaufen und haben uns da halt kennengelernt.
Also ich weiß noch genau, wo ich den Hans kennengelernt habe und ich weiß noch, wo ich den Shep kennengelernt habe und dann sind wir uns ja, Haben wir so unsere Wege gemacht in der Digitalität, sag ich mal, die die Realität da draußen ja noch gar nicht gecheckt hat.
Und dann war ich so 15 Jahre Freelancer und habe irgendwie bei, was weiß ich, für krassen Buden gearbeitet mit dem Resultat, dass ich total depressiv wurde und mein Leben komplett neu aufbauen musste.
Und das ist der Kicker für diese ganze Episode, um die wir uns schon ein bisschen länger drum rumwuseln.
Also wir arbeiten schon so ein bisschen so und jetzt ist es soweit, dass wir darüber reden und die Pia ist da für Ahnung und ich bin hier für, weiß ich auch nicht, der Betroffene, keine Ahnung.

[5:30] Ja, mega cool, dass ihr beide dabei seid. Also ich glaube, das ist schon echt ein cooles Setup.
Genau wie du gesagt hast, Pepo, du als jemand, der betroffen ist vom Thema, also Mental Health sozusagen, müssen wir gleich mal genau drauf eingehen, was bedeutet das eigentlich?
Aber du hast ja schon gesagt, dass du sehr lange Zeit im Digitalen eigentlich unterwegs warst.
Die Welt hat sich natürlich irgendwie in der Zeit dreimal auf den Kopf gestellt sozusagen.
Du warst mittendrin, hast damals die großen Projekte auch gemacht und irgendwann war das nicht mehr so einfach möglich für dich, beziehungsweise erst mal gar nicht mehr möglich. Erzähl doch mal, was war damals los?

[6:11] Also, als wir Frontend-Entwickler waren, gab es eine Zeit, da war jede Woche ein neueres Framework.
Noch besser, noch schneller, noch schneller am Kompilieren.
Und das hat mich total unter Druck gesetzt, weil ich ja irgendwann mal sagen muss, ich kann mir jetzt nicht mehr nur noch was Neues angucken.
Ist egal, wie heiß der Scheiß ist, das geht einfach nicht mehr.
Wenn man als Freelancer arbeitet, kann man wahnsinnig viel Kohle verdienen und das ist auch wahnsinnig luxuriös, aber man ist halt permanent immer in einem anderen Environment.
Also meistens mal hast du ein Projekt, das geht ein Jahr und so, dann kannst du das irgendwie noch heimlich machen, aber du bist als Freelancer ja auch nie Teil der Company, sondern du kommst immer extra.
Also das ist auch kaum zu machen, dass du als Freelancer irgendwie so Teil einer Organisation wirst, kulturell.
Und dann springt man so von Projekt zu Projekt in andere Welten und irgendwann war es so, dass meine persönliche Konstitution nicht mehr hergehalten hat und dann konnte ich den Wettbewerb gar nicht mehr aufnehmen und konnte einfach gar nicht mehr, hatte gar keinen Bock mehr, mir was Neues anzugucken.
Wir waren mal zusammen auf einer Frontiers-Konferenz und da habe ich original jeden einzelnen Talk verpennt.
Ich habe einfach in dem Stuhl gesessen und gepennt, weil ich so ausgelutscht war und da wusste ich noch lange nicht dass das eine Depression ist.

[7:39] Ja, das ist natürlich erstmal mega cool, dass du das erzählst und auch so offen darüber redest, damit umgehst.
Das ist ja auch ein ganz wichtiger Faktor, den du gerade angesprochen hast.
Du wusstest das noch gar nicht, aber irgendwie hattest du gewisse Symptome.
Zum einen Müdigkeit, aber du hast halt auch gesagt, es war halt einfach so viel Zeug, was man sich immer wieder auf die Platte schaffen musste und das waren so ein bisschen die Auslöser dann.
Dann steigt irgendwann das innere schlechte Gewissen, kriegst das nicht mehr hin, müsstest eigentlich noch 40 andere Optimierungsdinger machen.
Dann finde ich, in unserer Branche ist auch ganz schlimm, es geht immer noch besser.
Also gerade in der Frontend-Entwicklung, es geht immer noch besser.
Das hat so ein Backend-Entwickler kaum. Das ist fertig, eingecheckt, läuft, ist egal, ob da noch drei Sekunden mehr oder weniger. Also ist ja meistens so.
Und bei uns ist das so, es geht immer noch besser und du triffst auch immer noch auf einen, der Freude daran hat, zu erzählen, wie es noch besser geht.
Obwohl du eigentlich schon vor fünf Mal geht noch besser, war eigentlich schon genug.

[8:46] Oder hat sich vor zehn Jahren irgendein Kunde dafür interessiert, wie schnell so eine Seite ist. Scheißegal. Egal.
Das triggert dann so ein bisschen wahrscheinlich, dass man so denkt, oh, ich muss da jetzt auch hinterher. Irgendein anderer hat es ja jetzt noch eine halbe Sekunde schneller gemacht.
Ja, also egal, was du fertig machst, du weißt eigentlich, es geht noch besser.
Also das ist ja so eine eigene sich selbst bescheißen Spirale.
Du könntest ja auch einfach froh sein, dass es fertig ist und bis fertig wird bezahlt.
Aber du hast eigentlich schon schlechtes Gewissen beim Rechnungsschreiben, weil es geht ja noch besser.

[9:19] Wie hast du dann realisiert, dass du eigentlich in einem State of Mind bist, der dich deiner Arbeit nicht mehr so erfüllen lässt, wie sie das eigentlich sollte?
Also du hast ja eben von der Frontiers geredet, wo du so müde warst.
Wann hast du es realisiert?
Als alles zusammengebrochen ist. Und das geht, glaube ich, vielen so.
Weil ganz viele da draußen noch wahnsinnig lange die Show aufrechterhalten.
Ein super, super Kapitalist im Kapitalismus gut funktionierender Top-Performer zu sein.
Die Show halten alle total lange aufrecht.
Und das ist als Freelancer auch total einfach, weil man so schön viel Kohle verdient.
Also wenn du einmal irgendwie mit zwei Krankenkassenraten im Rückstand bist und hast aber noch drei brutto, 3000 Euro dem Finanzamt, dann sind da jetzt erstmal irgendwie viereinhalb offen, die du irgendwie noch, du kannst wahnsinnig lange jonglieren und Pflaster überall draufkleben, bis halt endlich mal alles zusammen einstürzt und das ist in Wahrheit der also.

[10:19] Das ist dann am Ende doch auch ein guter Moment weil erst dann kriegst du, also Veränderungen gibt es nur durch Schmerz oder durch eine große Vision und den Schmerz kriegst du dann, Weil du ja gar nicht in die Reflexion kommst, woran hat er dir gelegen.
Also das heißt eigentlich, für dich war das so der Zeitpunkt auf der einen Seite finanziell, da irgendwie das konnte man jonglieren, aber irgendwann war es dann doch nicht mehr möglich.
Aber wie war es körperlich? Was waren das die körperlichen Symptome, in Anführungsstrichen, die du da feststellen konntest?
Irgendwann, also wenn es wirklich eine Depression ist, dann kannst du nicht mehr aufstehen.
Also dann ist Duschen gehen ein Projekt von einer Komplexität.
Also wirklich, es ist eine Tagesaufgabe, duschen zu gehen.
Und an der scheiterst du dann auch meistens.
Also eine richtige Depression ist, Pia, was? Pia, sag.
Pia kann das professionell, ich kann das immer nur so.

[11:22] Nee, das will ich gar nicht sagen. Ich möchte nur an der Stelle sagen, eine Depression ist nicht nur, wenn du nicht aufstehen kannst, sondern es gibt auch ganz viele, die im Alltag funktionieren und die ein Lächeln aufsitzen und ihren Alltag wirklich gut gemeistert bekommen kommen und abends völlig ausgelaugt auf der Couch sitzen und sich fragen, warum sie überhaupt noch leben.
Also Depression ist nicht nur, ich kriege meinen Alltag nicht hin, sondern ich kriege ihn auch sehr gut hin und bin aber komplett ausgelaugt von diesem Alltag.
Das ist ja der Punkt, wo ich sagte, die Show halten noch wahnsinnig lange alle aufrecht.

[12:00] Und wir sind ja auch alle in so Zwängen gefangen, die das erstmal nötig machen, damit wir unser Leben weiter so fortführen können, wie wir es bisher gemacht haben.
Haben wir uns ja aufgebaut, wollen wir ja auch behalten, also wird die Show aufrecht gehalten. Ähm, Ja, ich würde sagen, wir achten zu wenig auf uns selber, weil wir zu viel von anderen Dingen und da ist die Digitalisierung womit ein Riesenthema abgelenkt werden.
Also die Symptome, die du ja auch beschrieben hast, ich sage mal eine ständige Ermüdung, aber Appetitlosigkeit ist mit da drin, Hoffnungslosigkeit, sozialer Rückzug ist mit dabei.
Also es gibt da schon verschiedene Symptomatiken, die ganz oft auf andere Dinge geschoben werden, sei es der Stress, sei es dann das Wetter, sei es eine wechselnde Umgebung.

[12:52] Und ich würde sagen, wir halten nicht unbedingt die Show aufrecht.
Das, finde ich, klingt so sehr, als wären wir uns dessen bewusst, sondern wir setzen uns zu spät mit unseren eigenen Bedürfnissen und Grenzen auseinander. da.

[13:38] Einschläfst, dass du überarbeitet bist, ne, und, ich frag mich halt Ich weiß noch, diese Frontiers war so, ich hab mich ja drauf gefreut, mit euch Zeit abzuhängen, weil mit euch ist ja immer, also, das war immer lustig und auch immer Sachen, die über das Fachliche hinaus lustig gehen konnten, also ich hab mich ja richtig drauf gefreut und am Ende hab ich drei Tage in dem, wir hatten noch ein gemeinsames Apartment da, ich weiß nicht, ob Shep auch da drin war also ich wollte wirklich Zeit mit Kollegen verbringen. Bestimmt. Bestimmt.
Wir waren wild. Und dann habe ich einfach, da habe ich zwei Tage durchgepennt.
Im Stuhl auf der Frontiers, bin nach der Konferenz nach Hause gegangen, in das Apartment gegangen und habe einfach weitergepennt.

[14:21] Und das war ja ein Zeitpunkt, sagst du, da bist du jetzt noch gar nicht in der, in die Realisierung dessen, was da gerade passiert, eingestiegen.
Wohin ich so ein bisschen nochmal gehen würde gerne ist, wie stellt man das denn von Von außen fest.
Also klar, jetzt sieht man, da ist jemand müde und schläft viel vielleicht.
Das ist jetzt ein sehr expliziter Fall.
Aber Pia, du hast ja auch eben schon erläutert, die Krankheitsbilder oder auch das, was sozusagen passiert, sind ja sehr, sehr divers.
Man hat ja gar nicht so die eine, den einen Fall in Anführungsstrichen, wie sich dann so eine Depression oder auch im Endeffekt die schlechte Verfassung der mentalen Gesundheit ausprägen kann. Wie kann man sowas erkennen?

[15:11] Da gibt es ganz unterschiedliche Dinge, auf die man selbst achten kann.
Es gibt ja, wie ich gerade schon gesagt habe, Personen, die ihren Arbeitsalltag sehr gut meistern.
Da würde ich jetzt per se sagen, kannst du als Außenstehender, wenn du nicht wirklich eine sehr vertrauensvolle Basis mit der Person hast, sehr wenig erkennen, wie es ihr geht.
Aber wie auch eben gesagt, ich sage mal so Verhaltensweisen, dass man sich irgendwie zurückzieht, dass man Stimmungsschwankungen hat, dass man vielleicht zynischer, sarkastischer ist als sonst, dass man auch Verabredungen eher schleifen lässt, dass man Deadlines sprengt, dass man unpünktlich kommt, also einfach Veränderungen im Verhalten, bei denen man sagt, das ist untypisch für diese Person, da steckt irgendwas anderes dahinter.
Und dann ist es wichtig, da eine positive Haltung gegenüber zu haben, in dem Sinne, dass man der Person erstmal nichts Böses unterstellt, sondern sagt, hey, irgendwas scheint da bei dir im Umfeld oder in der Welt gerade los zu sein, dass du dich so verhalten musst oder dass du dieses Verhalten scheinbar an den Tag legst.

[16:29] Was mich interessieren würde, Pippo, hat man dich darauf angesprochen?
Wurdest du von außen darauf angesprochen?
Nee, aber trauen sich auch die wenigsten, mich so Leute zu fragen.
Also, oder? Also, bei mir ist einfach, also für alle Leute ist dann, glaube ich, also meine Freunde wissen Bescheid, dass wenn ich nicht mehr schnell auf WhatsApp Nachrichten antworte, dann, so, aber die wissen dann auch, wenn der blaue Haken da ist.

[17:04] Vitalwerte, na okay. Es gibt auch keinen, also das ist eh ein total spannender Punkt, weil ich hatte mehrere depressiven Episoden, und nach jeder depressiven Episode habe ich gedacht, boah, jetzt habe ich es aber geschnallt. Also ich kam erleuchtet immer da raus.
Deswegen, ich will so, das ist, wenn überhaupt ist das hier meine Geschichte und jede andere andere Geschichte hat andere Ursachen und läuft anders ab und es geht gar nicht so.
Aber was alle erstmal gleich ist, alle werden handlungsunfähig.
Mehr und mehr und mehr und mehr handlungsunfähig.
Und es gibt, finde ich, so einen Punkt, wo man sich auch einfach eingestehen muss, reicht jetzt.
Also ich bin krank. Und das ist, wie man das misst oder skaliert oder herausfindet, ich habe keine Ahnung.
Aber irgendwann ist besser, aufhören zu kämpfen und sich einzugestehen, boah, hier ist richtig gerade was kaputt, als weiter so zu tun, als ob.
Weil das macht es eigentlich dann immer, also korrigiere mich bitte jedes Mal, wenn ich Quatsch erzähle, fachlich.
Das macht es dann, also da gibt es irgendwie so ein Maß, was es einmal schlimmer macht oder wo es besser ist, jetzt genau nicht. Also ich weiß nicht, wo der Punkt ist, kann ich nicht.

[18:18] Ich finde, du hast einen Einen schönen Punkt oder auch traurigen Punkt erwähnt, auf den ich eingehen möchte, nämlich, dass sich wenige Menschen trauen, jemanden darauf anzusprechen.
Und das ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt, warum das auch oft vielleicht hinterher dann rauskommt, dass man sagt, ja okay, jetzt wo ich genau darüber nachdenke, ist mir das schon aufgefallen.
Also warum trauen wir uns nicht, Menschen anzusprechen, wenn wir eine Verhaltensänderung wahrnehmen mit dem Impuls, dass man vielleicht auch unterstützen und helfen kann.
Und ich glaube, dass es viele Systeme oder Bereiche gibt, in denen wir diese Kultur einfach noch nicht haben, in denen wir uns nicht trauen, über diese Themen, die sehr intim sind, darüber brauchen wir nicht sprechen.
Das ist eine psychische Erkrankung zu offenbaren, ermöglicht ganz zu vielen in einer sehr toxischen Kultur, da Stricke daraus zu drehen.
Aber das bedeutet, dass wir sichere Räume dafür schaffen müssen, dass wir darüber uns unterhalten können, ohne uns zu verurteilen oder ohne uns irgendwas Böses zu unterstellen.
Wir leben in einer Welt, wo wenn man jemanden fragt, wie geht es dir, dann ist total häufig die Antwort, viel Stress auf der Arbeit.

[19:37] Also es wird gar nicht mehr das, was noch darüber hinaus irgendwie dazu beiträgt, sondern die einzige Antwort ist, viel Stress auf der Arbeit.
Also das heißt ja, im Umkehrschluss irgendwie, entweder nimmt die Arbeit in so einem Tag einfach viel zu viel Raum ein, weil es einfach so stressig ist.

[19:54] Oder, also ich merke immer, wenn mich jemand fragt, wie geht's dir, dann muss ich immer kurz anhalten, weil ich die Frage so nehme, wie sie heißt. Da interessiert sich jemand dafür, wie es dir geht.
Bis ich gecheckt habe, dass man einfach sagt, ja, alles klar, muss.
Aber wir nehmen diese Frage, wie geht's dir, nicht ernst.
Und wir haben sie ja schon noch verschlimmert in unserer Realität mit alles gut.

[20:19] Bei alles gut kann ich sofort einen viertelstündigen Outtrag machen, was alles nicht gut ist. Sie sind im Bundestag, im Mittelmeer, ist nicht alles gut.
Also wie nähert man sich denn eventuell so einer Situation, wenn man jetzt, Pepe, du sagst das, man sagt alles gut oder man sagt, wie geht's denn?
Vielleicht fragt man aber halt auch mal, nee, was ist denn bei dir los?
Erzähl doch mal, ist das eine gute Herangehensweise, gerade auch im Jobkontext?
Vielleicht hat man so einen Verdacht, aber man kennt die Leute ja auch persönlich nicht.
Vielleicht hat man jetzt gerade auch in der Remote Culture, die wir ja immer mehr auch in Firmen sehen, nicht mehr so den Zugangspunkt zu Menschen im Persönlichen. Wie macht man das?
Meine Empfehlung wäre erstmal ein Vier-Augen-Gespräch. Also sowas nie in einer Gruppe oder mit mehreren Personen ansprechen.
Dann, dass diese Beobachtung, die gemacht wurden oder das, was angesprochen wird, rein auf einem Gefühl bei mir basiert. Das bedeutet nicht, dass es die Wahrheit ist. Also man kann das auch negieren.
Und dann ist es ganz wichtig, als jemand, der das angesprochen hat, da auch darauf zu vertrauen, dass jemand die Wahrheit dazu sagt. Und dann finde ich.

[21:39] Wenn man sich nicht gut kennt, vielleicht auch zu suggerieren, dass es auch tatsächlich eine Art der Übergriffigkeit gerade darstellen kann, dass man jemanden in so eine Privatsphäre eindringt und jemandem sagt, hey, vielleicht geht es dir psychisch gerade nicht gut, dass man das einfach suggeriert, dass es nicht die Absicht ist, sondern dass die Absicht dahinter ist, jemandem die Hilfe anzubieten.
Das soll es ja eigentlich sein.
Und das ist der nächste Punkt, zu sagen, wenn ich nicht die Person bin, mit der du redest, dann bitte ich, dass du Menschen um dich herum hast, mit denen du reden kannst.
Weil ich muss die Person ja im Endeffekt nicht sein. Ich will nur, dass dieser Mensch sich Hilfe holt, kann selber meine Hilfestellung anbieten in jeglicher Art.
Aber ob dieser Mensch es dann tut, liegt bei ihm.

[22:29] Am Ende ist ja die erste Empfehlung, und es muss ja gar nicht so schlimm gehen wie bei mir. Und ich hatte ja vorher auch schon irgendwie so übliche Gegensteuermechanismen.
Also man fängt an, man macht mal eine Therapie, aber wenn die Therapie einfach nicht zu dem gewünschten Erfolg wird, sondern dass einem quasi dann noch schlechter geht, jetzt nicht wegen der Therapie, sondern einfach, weil eigentlich schon für Therapie zu spät war.
Aber der erste Schritt sollte ja für alle sein, anzunehmen, dass man eine Therapie braucht.
Und die Empfehlung würde ich am liebsten sowieso jedem Menschen geben, mal so eine Therapie zu machen.
Einfach, also es hilft quasi in jedem Moment.
Und dann ist da draußen aber leider der Gedanke, ah, mir geht's ja gar nicht so schlecht, ich nehme ja jemandem anderen einen Therapieplatz weg und das ist so ein, das ist so ein, das ist einfach, also da ist schon häufig das Maß längst drüber, dass, Du garantiert nicht derjenige bist, der keinen Therapieplatz haben sollte.
Wisst ihr? Also irgendwie so ein völlig fehlgeleiteter Altruismus.
Also weil man sich wahrscheinlich auch nicht selbst eingestehen möchte, dass man schon therapiewürdig ist.

[23:45] Weil ja auch Therapie immer, unterstelle ich jetzt mal, so negativ in der Gesellschaft konnotiert ist.
Oh, der ist in Therapie. Also ich weiß noch, in meiner Jugend oder so, wenn man über Therapie geredet hat, dann war das jemand, der hatte irgendwas.
Ja, der war nicht ganz so und das hat sich ja gefühlt für mich zumindest jetzt und in meinem Umkreis irgendwie, ich weiß nicht, ob man es gesamtgesellschaftlich sagen kann, aber ja doch stark gewandelt zum Glück, aber ja auch, weil man so von meiner Wahrnehmung her auch viel mehr damit konfrontiert ist.
Lässt sich das denn auch mit so Zahlen untermauern, dass man sieht, in den letzten Jahren ist das Thema mentale Gesundheit akuter geworden, vielleicht auch gerade im Hinblick auf Corona, gibt es da mehr Fälle und dann auch auf die Therapie, vielleicht können wir da nochmal eingehen.
Man hört immer wieder, es ist so schwierig, einen Therapieplatz zu finden.
Ist das auch was, was sozusagen, wenn ihr jetzt immer die Lage kennt, könnt ihr das so bestätigen?
Die Lage ist beschissen. Also du findest schon eigentlich keinen Neurologen.

[25:01] Der so die erst, also Depression wird eigentlich so behandelt, ich gehe jetzt nur auf Depression gerade, dass du, du gehst zu einem Arzt und der verschreibt dir Tabletten.
Und den Arzt zu finden, ich habe vereinfachte, die PR schüttelt mit dem Kopf, ich habe jetzt das vereinfachte Patientmanagement gemacht, oder wie ich es erlebt habe. Anekdotische Evidenz. Ähm...

[25:26] Es ist schwierig, einen Therapeuten zu finden. Einen Therapeuten zu finden ist so designt, wie man das einem Depressiven am schwierigsten machen würde. Also wirklich.
Wenn man sich überlegen würde, wie macht man einem Depressiven am schwierigsten, einen Therapeuten zu finden, so ist das die Realität gerade da draußen.

[25:42] Hier jetzt ein Hack, der schon mal mir geholfen hat. Man findet alle Therapeuten, also wir sind ja unter uns, ne?
Ich bin der Computerleute. Natürlich, ja. So, jetzt sieht das dazu gespitzt.
Man kopiert alle E-Mail-Adressen, die man finden kann von Therapeuten, die erreichbar sind für dich.
Und dann schickt man eine E-Mail an sich selber und in Blindkopie an alle Therapeuten-E-Mail-Adressen, die man gefunden hat.
Und da schreibt man rein, hallo, der bin ich, ich suche Therapieplatz.
Ich hatte so, bei 25 hatte ich keinen Bock mehr, die zu kopieren, weil bei Depressionen hast du, also dass ich schon 25 geschafft habe, geil.
Dann schickt man die ab, darauf melden sich fünf und zwei davon haben eventuellen Termin. Und dann ist man schon mal deutlich einen Schritt weiter.
Und alle Systeme da draußen sind so. Also Finger weg von Therapeuten, die zu schnell Zeit haben.
Habe ich auch die in die Falle getreten? Zu Recht, die haben zu Recht zu viel Zeit, weil die schlechte Therapeuten sind.

[26:42] Und Finger weg von Neurologen, die auch zu schnell einen Termin haben.
Wenn du einen hast, nie wieder gehen.
Also tatsächlich ist es so, dass seit Corona Angststörungen deutlich zugenommen haben in ihrer Bandbreite.
Aber auch, dass aufgrund von psychischen Erkrankungen es mehr Fehlzeiten in Unternehmen gibt.
Es wird also im Moment einfach auch häufiger diagnostiziert, weil die Sensibilität für dieses Thema da ist.
Und ein Exkurs hinsichtlich, wie funktioniert es eigentlich mit der Therapeutinnen-Suche versus Psychiater.
Also das, was Pippo angesprochen hat, jemand, der Medikamente verschreiben kann, ist ein Psychiater, Psychiaterin.
Da gehst du praktisch nur 15 Minuten hin, der guckt dich an und der geht mit dir durch, ob du möglicherweise medikamentös unterstützt werden kannst.

[27:40] Die Suche nach einer langfristigen Therapie, und dann muss man ja auch gucken, welches Verfahren will man eigentlich, also verhaltenstherapeutisch, tiefenanalytisch und so weiter, das ist ja schon eine Aufgabe für sich, bedeutet aber auch, teilweise monatelang auf der Warteliste zu sitzen, weil die Kassensitze viel zu wenig sind.
Also die Berechnung der Kassensitze ist auf einem Schlüssel, der vor 50 Jahren entstanden ist und entsprechend gibt es viel zu wenig Therapeuten.
Boah, nicht so viele Fremdwörter.
Kassenschlüssel heißt, wie viele Therapeuten auf wie viele Einwohner? Mensch, ja, genau.
Und da ist schon der Schlüssel scheiße.
Genau, der ist nämlich nicht nachjustiert worden. Also das ist tatsächlich ein Systemfehler. und ähm, bringt viele dazu, frühzeitig aufzugeben. Weil nur, wenn man dann einen Therapeuten hat, bedeutet das nicht, dass man mit dem kompatibel ist.
Und bevor man mit jemandem eine Therapie beginnt, mit dem man nicht kann, sollte man besser keine machen.
Und das ist auch scheiße, weil die Therapeutensuche ist so schwierig, dass du froh bist, wenn du mal einen hast, dass du dir den letzten Eumel noch schönredest.

[28:55] Ja, stelle ich mir auch ganz schlimm vor. Also man breitet da ja dann im Zweifel auch sehr, sehr tief über sich selbst Dinge aus, spricht da über Sachen, die sehr persönlich sind und wenn man sich dann nicht wohl fühlt, ist natürlich schwierig und somit ist man in diesem Dilemma, man hat da vielleicht jetzt jemanden, fühlt sich aber nicht wohl, aber wenn ich jetzt woanders hingehe, nochmal drei Monate mich auf die Suche begebe, warte, wie auch immer, was passiert dann mit mir als Mensch?
Und das ist ja, wenn man in dieser Situation ist, halt ganz schwierig, das dann auch noch abwägen zu müssen. Ich habe da vielleicht noch einen Tipp tatsächlich.
Es gibt Praxen, die ausbilden nach den verschiedenen Verfahren, nach den verschiedenen Instituten.
Und da kriegt man bei den Therapeutinnen in Ausbildung durchaus schneller einen Termin, weil sie eben noch Kapazitäten haben.
Und muss man sich Gedanken darüber machen, ob man eine möglicherweise sehr junge Therapeutin, sehr jungen Therapeut haben möchte, da gibt es natürlich auch Vor- und Nachteile.

[30:09] Wäre für mich nicht in Frage gekommen. Wir haben ja auch in der Stadt, in der ich wohne, in Bochum, so ein Ausbildungszentrum.
Das ist ja auch die Frage, wie man an die Sache rangeht.

[30:27] Die Fragen, die da gestellt werden, ist knackig, aber man kommt verbessert daraus, jedes Mal.
Ich finde das spannend, das Thema verbesserte Rauskommen.
Das wäre jetzt sozusagen für mich der nächste Schritt. Oder Shep, hattest du vorab noch einen Punkt?

[30:44] Ich wollte nur noch mal einhaken bei dem Punkt, dass man, wenn man eben gerade depressiv ist, einem eben solche Dinge ja super schwerfallen und das System so aufgebaut ist, dass es einem die Abhilfe besonders schwer macht.
Das erstreckt sich ja auch auf andere Dinge dann.
Also wenn man jetzt nicht das Glück hat, dass man irgendwie einen Arbeitgeber hat oder Arbeitgeberin, die da Verständnis für hat oder man irgendwie keinen, dann muss man halt irgendwie Krankengeld beantragen oder im Zweifelsfall vielleicht auch irgendwie andere Hilfen.
Und das sind ja auch so bürokratische Hürden, die man kaum in der Lage ist zu leben in solchen Situationen.
Also das ist auch ein Problem, glaube ich. Also bei mir war es erst so, weil ich mit meinen Krankenkassenbeiträgen im Rückstand war.
Ich hatte eine super Therapeutin in Berlin, aber die konnte mit mir nur die fünf Testsitzungen machen.
Dann hat die einen Antrag zur Krankenkasse geschrieben und dann sagt die Krankenkasse, nee, der hat ja keine Krankenkasse bezahlt, den therapieren wir nicht.
Und dann bist du in so einem Teufelskreis, das alles vergisst man auch, wenn man die Freelancer-Kohle einstreicht.
Also habe ich viel bezahlt für die ganze Kohle.

[32:14] Ja, dennoch hast du ja gesagt, du hast es dann auch geschafft, dich in eine Therapie zu begeben, was ja dann der Anfang ist, neben den fünf Sitzungen, vom Weg raus, nehme ich mal an. Also erstmal bin ich abgeschmiert total.
Dann kommst du in eine Psychiatrie.
Die Frage hat sich gar nicht gestellt, ob ich das will oder nicht will oder ob das gut oder schlecht ist.
Sondern das war so, ich bin zur Notfallambulanz gefahren und die Notfallambulanz hat drei Minuten und dann habe ich schon Zimmer gekriegt.
Also so Express habe ich noch nie eingecheckt, in keinem Hotel der Welt.
Vielleicht, also das auch als wichtiger Hinweis, weil ich weiß nicht, ob das allen bewusst ist, als letzte Instanz kann man sich immer selbst einweisen.
Also wenn man das Gefühl hat, man ist eine Gefahr für sich selber, kann man sich zu jeder Zeit selbst einweisen.

[33:22] Das ist deswegen spannend, nee, spannend ist das falsche Wort, das ist deswegen interessant, weil Depressionen sind so eine gefährliche Krankheit, dass Leute, die sterben, also die bringen sich um, weil die so, die können nicht mehr, die haben keine Kraft mehr und können gar nichts mehr und dann, deswegen sind Depressionen nicht zu unterschätzen.
Also es ist einfach eine richtige, also die schlimmstmögliche Beleidigung, die mir gerade nicht einfällt, hat diese Krankheit verdient.
Und wir haben diese Krankheit ja auch nur in unserer Welt, das ist eine reine Zivilisationskrankheit.
Also rein ist vielleicht übertrieben, aber wir haben es hier in unserer Welt, wo wir eigentlich in totalem Wohlstand leben, also wir haben alles, was wir brauchen, um glücklich zu sein, es hinkriegen, dass mehr und mehr Leute depressiv werden.
Da können wir auf jeden Fall ja gleich nochmal drüber sprechen, wie man vielleicht, also wie man verhindert, verhindern kann oder sozusagen gegenarbeiten kann, dass Menschen überhaupt an diesen Punkt kommen. Das wäre gut.

[34:28] Oder wir können auch jetzt schon dahin umschwenken, Hans, oder was denkst du? Ja, denke ich schon.
Also wenn wir da einfach mal reingehen, also gerade auch im Arbeitskontext ist das ja super interessant.
Wir haben kurz eben angesprochen, wie kann man sich so einer Situation annähern als Kollegin, als Kollege, vielleicht auch jemand, der vielleicht entfernter Freund oder Bekannter oder wie auch immer ist.
Aber gerade im Arbeitskontext, was kann man vielleicht auch als Arbeitgeber, Arbeitgeberin tun, um dem Thema vorzubeugen?

[35:04] Für mich ist es immer ganz wichtig, nah an den Mitarbeitenden zu arbeiten.
Das ist natürlich je nachdem, welche Größe man hat, mal leichter, mal schwieriger.
Aber für mich ist es immer wichtig zu gucken, okay, was sind denn die Bedürfnisse und auch die Stressoren?
Also was stresst die Mitarbeitende? Was brauchen sie, um sich wohlzufühlen?
Was ist eine Arbeitsatmosphäre, die geschaffen werden muss, damit sie gut in den Austausch gehen können?
Also das sind für mich einfach Fragen, die beantwortet werden, wo Führungskräfte auch einen ganz großen Einfluss drauf haben.
Also sei es, dass man diese im One-to-One, aber auch in Mitarbeitendenbefragungen erhebt, um dann zu gucken, okay, was sind denn auch tatsächlich Bausteine im Arbeitsalltag, an die man angehen kann.
Also sei es zum Beispiel, dass Menschen total gestresst sind, wenn sie unerledigte Aufgaben über das Wochenende haben oder wenn sie in Urlaub gehen. Wie kann man dem vorbeugen?

[35:57] Oder flexible Arbeitszeiten. Wie kann man es so gestalten, dass Menschen auch in ihrer privaten Zeit noch genügend Energie haben, um Hobbys nachzugehen?
Also kann man dann gucken, dass man den Arbeitsalltag ihrem biologischen Rhythmus auch eher anpasst?
Wie kann man sichere Räume schaffen, um Kommunikation zu ermöglichen?
Wie geht man mit der Fehlerkultur um? Ist es immer noch so, dass man auf Schuldige zeigt oder ist es so, dass man sehr konstruktiv mit Dingen umgibt?
Also da gibt es eine unglaublich große Palette, bei der man anpacken kann.
Ich denke, wichtig ist es da zu gucken, was brauchen meine Mitarbeitenden gerade, wo kann ich die Prioritäten legen?

[36:44] Ich glaube, für jede Bude ist schon mal hilfreich, über das Thema Kultur offensiv nachzudenken.
Also man kann ja in dem Moment, wo man als Firma über Kultur proaktiv nachdenkt, gestaltet man sie ja schon.
Und ganz viele Firmen haben einfach überhaupt nie über Kultur nachgedacht.
Und dann kommt man eigentlich schon automatisch auf die besseren Antworten als keine.

[37:14] Genau, so das Thema, wie wollen wir eigentlich zusammenarbeiten?
Was sind Werte, die wir leben wollen?
Was sind Verhaltensweisen, die wir haben wollen?
Ich finde es aber auch ganz wichtig, da nochmal zu betonen, dass jeder Einzelne von uns auch eine Selbstverantwortung hat.
Also nämlich nicht nur darauf zu pochen, dass von außen Rahmen gegeben werden, die es mir ermöglichen, gut zu leben.
Ich finde, das ist ein ganz großes Thema, wenn wir über das Thema Abgrenzung sprechen, nämlich zu sagen, nein, das ist gerade mir zu viel.
Ich schaffe das nicht mehr, was auch ein ganz großer Punkt oft ist.
Da ist es, finde ich, in jedem selbst die Verantwortung zu gucken, wie geht es mir gerade, was sind meine Bedürfnisse, worauf muss ich achten?
Und da helfen ganz plakativ tatsächlich auch Tagebuchführen.
Das ist einer der besten Mittel, sich wirklich abends hinzusetzen, über den Tag zu reflektieren und zu gucken, was hat mir heute gut getan, Was hat mich glücklich gemacht?
Was hat mich eher traurig bestimmt? Warum ist es so?
Und sich selber einfach wieder gut kennenzulernen.

[38:22] Also ganz viel so reflektieren einfach, um sich selbst zu verstehen.
Dieses manchmal, ich sehe für mich das manchmal so ein bisschen so in eine Third-Person-Perspective zu gehen.
Also so rausgehen aus dem eigenen Körper, sich selber mal beobachten, was macht man da eigentlich?
Was läuft daran eigentlich gut und was ist vielleicht nicht so ideal?
Und dann, also das hilft ja auch in anderen Bereichen.
Genau. Und sich dabei dann die Frage zu stellen, wie würde ich meinem besten Freund, meiner besten Freundin begegnen?
Welchen Rat würde ich ihr oder ihm geben?
Und dann gibt man meistens andere Ratschläge als ich selber.

[39:05] Das stimmt. Stimmt. Ist ja so ein bisschen wie eine Retro, nur dass eben nicht die Arbeitsprozesse im Fokus stehen, sondern die eigene vergangene Woche oder die eigenen vergangenen zwei Wochen oder so.
Und wir leben in einer total chaotischen Welt.
Also diese Digitalisierung kommt und kommt und kommt und wird immer schneller und immer schneller.
Und da draußen heißt es, künstliche Intelligenz ersetzt sowieso deinen Arbeitsplatz.
Dann brennt der Planet quasi lichterloh, im übernächsten Nachbarland wird Krieg gemacht, also es ist wirklich, es ist die Hölle los und wenn ihr euch noch an Corona, an die Corona-Zeit gedacht habt, das war so ein, ja wir wollen ja alle irgendwie danach es besser machen und das ist genau, also ich habe das Gefühl, das ist im Gegenteil passiert.
Also zumindest mal die Krisen, die du jetzt auch drumherum beschrieben hast, die sind noch akuter geworden.
Das Thema Demokratie betrifft uns jetzt gerade in diesen Tagen ja auch nochmal extrem.

[40:07] Das belastet einen natürlich zusätzlich zu allem anderen, was sowieso schon ansteht.
Und ich glaube, was ich, Pia, von dir auch eben nochmal mitgenommen habe, ist halt dieses, es fängt eigentlich so früh schon an, als Arbeitgeber, dem einen Vorschub zu leisten.
Also da zu sein für deine Angestellten, das richtige Environment zu schaffen, in dem man offen sprechen kann. Das ist ja auch etwas, das ist ganz, ganz wichtig und nochmal, ich spreche nochmal die Remote-Kultur an.
Wir sind alle verteilt unterwegs, weiß nicht, der eine oder die andere gehen vielleicht öfter ins Office jetzt als ich zum Beispiel.
Ich wohne in Köln, bin nicht so häufig in München im Office.
Ist, da ist es natürlich nochmal ein ganz anderer Bezug zu den Menschen und man bekommt vielleicht die Sachen auch nicht so einfach mit, wie an der Kaffeemaschine in Anführungsstrichen, es fällt auch nicht so einfach zu sprechen und gerade da halt das Environment zu haben, um trotzdem diese Gespräche führen zu können oder das zu erkennen, ist halt super wichtig.

[41:12] Ja, und bedeutet tatsächlich auch nochmal, dass man sich mehr darüber Gedanken machen muss, weil es ist nun mal nicht diese zufällige Begegnung, sondern es muss im Zweifel dann geplant werden, wie man sich austauscht oder wie man solche Vertrauensverhältnisse schafft, welche Formate man etablieren kann, wen man zu welchem Thema abholt.
Da finde ich es auch ganz wichtig, dass es Vorbilder im Unternehmen gibt.
Das muss jetzt nicht unbedingt eine Führungskraft sein, aber dass es einfach Kulturtreiber gibt und diese KulturtreiberInnen auch dafür zuständig sind, authentische Emotionen im Arbeitsalltag zu etablieren.
Also ich musste ein bisschen schmunzeln, als ein Kollege von mir zu mir meinte vor nicht allzu langer Zeit, dass meine penetrant positive Art schon oft sehr anstrengend ist und es hat mich durchaus zum Nachdenken gebracht.
Weil natürlich sehe ich eine gewisse positive Haltung in meinem Jobprofil integriert, denn ich glaube, es würde niemandem Freude bereiten, einen Grießkram als People-and-Culture-Managerin vor sich sitzen zu haben.
In der GuampiCat-AG wäre das doch Idealbesitzung.
Großartig wäre das, ja. Ja, ja.

[42:32] Aber nichtsdestotrotz hat es mich zu dem Punkt gebracht, nochmal zu überlegen, stimmt, wann zeigen wir denn wirklich authentische Emotionen in unserem Arbeitsalltag?
Also wann lassen wir zu, dass Menschen sehen, dass es uns nicht gut geht, dass wir nicht den besten Tag haben, dass wir nicht die beste Leistung bringen können, dass wir super schlecht geschlafen haben, dass wir Augenringe haben.
Das ist mit ein ganz wichtiger Punkt, weil, wie Pippo eben auch gesagt hat, tatsächlich ist es in vielen Arbeitskontexten so, dass wir eine Show spielen und nicht Mensch sein dürfen, so wie wir es eigentlich sind.
Und das ist mit eine zusätzliche Belastung.

[43:13] Ja, und ich glaube auch die, was du am Anfang sagtest, Pepo, also früher gab es so jede Woche ein neues JavaScript-Framework oder irgendwas, also dass man so, dass das so einer olympischen Disziplin wird, irgendwie immer vorne an der Bleeding Edge zu sein. Und das wird dann eben honoriert auch.
Also Leute, die so das alles, die sich da super auskennen, das sind so die ... Die Rockstars.
Die tollen Hechte, sag ich mal, die Rockstars, genau.
Die anderen sind jetzt nicht doof, aber es sind eben dann keine Rockstars leider.
Und wenn du eben irgendwie auch mit Lob überhäuft werden willst, dann musst du irgendwie was reißen.
Und du hast so ein bisschen so ein...

[43:57] Das macht den Leuten ja... Also die machen das ja schon, weil sie intrinsisch motiviert sind, aber nicht jeder hat halt eben die Power.
Also verschiedene Leute haben verschieden viel Kraft, sowas zu tun.
Und wenn du dann eben nicht mithalten kannst und dich aber trotzdem zwingst, irgendwie dran zu bleiben, ist das ist wahrscheinlich auch nicht ideal.
Genauso wie ich mich frage, ob so, wenn du Dauerscrum machst zum Beispiel, das ist ja letztlich auch sowas wie, ich finde Scrum ist auch wie so ein Mannschaftssport.
Also und man optimiert sich ja mit jeder Umdrehung irgendwie mit der Retro.
Was können wir besser machen?
Wie können wir noch effizienter sein und unsere Arbeit besser machen?
Ich glaube, ich habe manchmal das Gefühl, dass man sich auch kaputt scrummen kann. Die Erfahrung habe ich in der Realität noch nie gemacht mit Scrum.
Ich bin ein riesen Scrum-Fan, deswegen lasse ich mir jetzt hier Scrum gerade nicht kaputt reden.
Aber also da muss ich jetzt auch mal, also da ist dann auch die Verantwortung einem einzelnen Entwickler, dass wenn er sich im Scrum-System kaputt dreht, dass er noch effizienter wird. Also dann liegt es auch an ihm.
Also weil das ist ja gerade das Tolle an Scrum, dass man so, dass alle zusammen einschätzen, was kriegen wir denn hier gebacken?
Und dass vielleicht darum geht, dass wir nächstes Mal Punkte mehr haben, aber irgendwann ist auch Linie okay.

[45:15] Aber ich finde das tatsächlich, Chip, was du gesagt hast, man kann es auf ein anderes Phänomen beziehen.
Und zwar, ich weiß nicht, wie es euch gegangen ist, aber als der Lockdown kam, war es für viele erstmal so ein Gefühl, boah, Entschleunigung.
Und dann hat man aber relativ schnell das Gefühl gehabt, man muss diesen Lockdown nutzen, um sich selbst zu optimieren.
Sei es, dass man jetzt auf einmal eine Sprache lernt, sei es, dass man ein Musikinstrument lernt, dass man auf einmal Profi im Homeworkout wird oder die ganze Bude pinselt.
Und darum geht es mit, also dass wir schon dazu tendieren, uns für etwas positiv zu bestärken, was höher, schneller, besser ist und nicht für etwas, wo du bist aber gut mit dir umgegangen, da hast du aber einen gesunden Weg gewählt, wo gut, dass du jetzt mal nach achteinhalb Stunden nach Hause gegangen bist zu deiner Familie, das war sicherlich gesund, sondern das ist zum Beispiel auch so ein Thema, Ich bin jemand, der sehr früh anfängt zu arbeiten.
Ich gehe dann aber auch früh.

[46:20] Das ist nicht immer gut gesehen gewesen.
Es gab Situationen, wo mich Menschen beäugt haben und gefragt haben, wie du gehst schon. Und ich dachte so, ja, so nach acht, neun Stunden Arbeit ist jetzt durchaus meine Arbeitszeit vorbei.
Also, dass wir immer nur das bestärken, was in unseren Augen besser ist und nicht was gesund für uns ist.

[46:46] Das ist ja auch das große Thema, Achtsamkeit grundsätzlich auf sich selbst halt zu hören, das ist halt extrem wichtig, glaube ich, aber man braucht natürlich auch das Umfeld, das was du sagst, dass man nicht beäugt wird oder man muss halt drüber stehen und das ist halt gar nicht so einfach.
Und gerade wenn man vielleicht auch eine Führungskraft hat oder so, die das schätzt, wenn man mehr Arbeit macht oder wie auch immer, oder die Führungskraft das jetzt nicht so unbedingt wertschätzt, dass man auf sich selbst achtet oder das kein Thema ist, dann kann das natürlich auch schnell dazu führen, dass man selbst in so einen Punkt verkommt, ich möchte gern vorankommen in meiner Karriere, kriege ich das hin, wenn ich die anderen Parameter auch beachten möchte.
Ja, oder was genauso schlimm ist, ist eine Führungskraft, die das selber nicht gesund vorlebt, die zwar sagt, ja, ist gut, aber selber am Wochenende erreichbar ist, im Urlaub erreichbar ist, zwölf Stunden arbeitet.
Also das ist genauso schlecht und schlimm. Also ich glaube, was Führungskräfte als großen Fehler machen können oder generell Vorbilder ist, nicht auf sich selber zu achten.
Ein gesunder Umgang mit sich selber ist essentiell, um anderen auch zu zeigen, was ein gesunder Umgang mit sich selber ist.

[48:07] Wir haben ja über das Thema Kultur gesprochen. Ich kenne häufig so Kulturumfragen innerhalb einer Organisation. Wie fühlt ihr euch?
Funktioniert alles bei euch? Seid ihr mit dem Leadership zufrieden und, und, und?
Seid ihr mit der Strategie, ist die euch gefühlt klar auf einer Skala von 1 bis 10 so ungefähr? 5 von 10 immer.
Ja, ist eine valide Antwort. Aber für mich ist ein Stück weit die Frage, gibt es vielleicht auch für Unternehmen Möglichkeiten zu testen, wie geht es eigentlich dem Team generell?
Also gibt es auch Möglichkeiten zu testen, was tue ich, um mentale Gesundheit zu gewährleisten für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auch in zwei Jahren, auch in fünf Jahren?
Oder gibt es da so Frameworks, die man vielleicht dafür verwenden kann?

[49:03] Boah, finde ich schwierig, so was Generalistisches zu sagen.
Also es gibt natürlich ganz unterschiedliche Tools, die man anwenden kann.
Sei es, dass es jetzt für Unternehmen Software gibt, wo man Therapeuten mit in den Arbeitsalltag integrieren kann und sich Menschen anonym oder nicht anonym da anmelden können und so Sitzungen haben können.
Solche Modelle gibt es. Für mich ist aber immer wirklich die Frage, was brauchen denn Mitarbeitende?
Also man kann ja als Unternehmen auch nur, würde ich sagen, ins Blaue hinein raten, wenn man kein Pack anbekommt und von Mitarbeitenden nicht gesagt bekommt, okay, was brauchst du denn, damit es dir besser geht?
Und die meisten Mitarbeitendenumfragen meines Erachtens sind auf einer zu hohen Flughöhe, nämlich Strategie oder sowas. Da geht es nicht darum, wie es den Mitarbeitenden wirklich geht.
Da geht es nicht um Action-Items, da geht es nicht um Handlungsmöglichkeiten, wie Mitarbeiter auch ihren Bereich verändern können.
Und das ist, würde ich sagen, essentiell. Und da braucht es meines Erachtens keinen krassen Framework, der dann noch an den Bedürfnissen vorbeigeht, sondern eine offene und ehrliche Kommunikation auf allen Ebenen.

[50:29] Ich kann mir vorstellen, dass wahrscheinlich sowas hilft, wie das, was wir jetzt eben hier auch tun, nämlich, dass man die Möglichkeit schafft, dass Mitarbeitende kennenlernen, was es eigentlich alles gibt, einfach, dass man in die Lage versetzt wird, das selber zu erkennen, wenn man denn betroffen ist irgendwann von sowas.
Weil der Pebo hat es ja auch erzählt, also es dauert ja dann eine Weile, bis man realisiert, dass irgendwas nicht so, sagen wir mal, im normalen Rahmen nicht okay ist, sondern irgendwie deutlich gar nicht okay.
Und dass man da vielleicht die Zeit abkürzt, bis eben dieser Aha-Moment kommt und Leute sich schneller wiederfinden können, einfach weil sie die Dinge mal irgendwann kennengelernt haben und sich dann wiedererkennen da drin.
Ja, und ich würde auch sagen, dass es viele.

[51:30] Also nicht nur die, einige Symptome sind auch bekannt, diesbezüglich, sondern auch Empfehlungen, was man tun kann, damit es einem besser geht.
Also ich sage jetzt mal, der klassische Spaziergang nach der Arbeit, draußen zu sein, möglicherweise je nachdem, was für ein Persönlichkeitstyp man ist, sich auch mit Freunden zu verabreden.
Auf die Ernährung achten ist auch ein ganz großer Faktor, weil mittlerweile es untersucht wird, wie das Mikrobiom mit unserer psychischen Gesundheit zu tun hat, hat also die Darmbakterien.
Das heißt, eine gesunde Ernährung fördert auch die mentale Gesundheit in dem Sinne.
Also da gibt es ganz viele Möglichkeiten, die man auch machen kann.
Meines Erachtens ist es aber ganz oft so, dass Menschen das nicht priorisieren, sich selbst nicht hoch genug priorisieren in den ein oder anderen Situationen.
Ich habe in ganz vielen Kliniken so Mütter kennengelernt, die so ihrer Familienrolle gerecht werden wollen.
Und für die war ganz oft so die wichtigste Übung, dass sie eine halbe Stunde am Tag einfach Zeit für sich haben.
Und am Anfang ist das für ganz viele Menschen unvorstellbar, zu sagen, nein, jetzt bin ich mal dran.

[52:56] Also der Trick ist eigentlich, sich eine Stunde am Tag mit sich selbst beschäftigen.

[53:04] Spazieren gehen, auf einer Bank sitzen, kontemplieren, mein Lieblingswort.

[53:12] Ein schönes Wort. Schönes Wort. Ihr könnt ja vielleicht auch mal eine Übung ausprobieren, die mich immer mal wieder verzweifeln lässt. Kennt ihr den Bodyscan?
Eine Achtsamkeitsübung, bei der du dich hinlegst und hintereinander alle Körperglieder ansteuerst und guckst welche oder fühlst, welche Empfindungen da gerade sind.
Und dabei bewegst du dich nicht, sondern du konzentrierst dich einfach nur auf deinen linken Arm, auf deinen linken Oberschenkel, auf deinen rechten Fuß.
Und insgesamt geht so eine Bodyscan-Sitzung eine halbe Stunde.
Und wenn du das das erste Mal machst, ich war nach fünf Minuten so kribbelig, dass ich das nicht mehr weitermachen konnte.
Also so aufgeladen sind wir oft von Stress und von irgendwelchen Reizen, mit denen wir überflutet sind.
Und das muss man wieder lernen. Das ist ja das, was du gerade, Pippo, auch gesagt hast.
Also so diese Empfindung teilweise auch auszuhalten, mit sich selbst allein zu sein, die Gedanken nicht kreisen zu lassen. Das ist etwas, was man wieder lernen muss.
Die Pia empfiehlt ein Achtsamkeitsbuch.

[54:31] Da könnt ihr dann Übungen machen zur Achtsamkeit.
Also Achtsamkeitsübungen sind tatsächlich wertvoll, auch wenn das Wort mittlerweile sehr ausgelutscht ist.
Ich hatte so eine Klinik-Erfahrung, wo ich zweimal die Woche Achtsamkeitsübungen machen musste.
Also gute Übungen.

[54:55] Was ich jetzt verklausuliert sagen will, ist, nicht alle Übungen passen auf alle Menschen. Aber es kann ein Einstieg sein. Und man kann es auch doof finden.
Ich finde Körperscan wirklich bescheuert. Ich bin nach zwei Minuten fertig damit.
Aber das ist meine Antwort. Und jemand anderes hat eine gute Antwort.
Und deswegen, Pia verzweifelt die Übung ja auch.

[55:21] Das ist halt wahrscheinlich wie bei dem Therapeuten, der Therapeutin.
Man muss eben einfach das finden, was zu einem und vielleicht zu dem, was einen gerade belastet, irgendwie auch gut passt.
Genau. Aber zu der Achtsamkeit fällt mir noch ein, dass das ja auch bei Kindern so ist, dass denen ja auch so Langeweile gut tut.
Also das ist total in Ordnung, dass sie sich auch mal komplett anöden und die brauchen dann nicht irgendwie Hilfe in Form von hier ist ein Buch oder mal was oder hier zur Not mache ich dir den Fernseher an.
Sondern so super, bitte genau so weitermachen. Einfach weiter.
Ich finde, Langeweile ist auch das beste Gefühl der Welt.
Langeweile ist geil. Ja, aber auch tatsächlich von Lehrern empfohlen.
Genau, es ist auch für Erwachsene wichtig.
Tatsächlich, weil Langeweile eine Pause fürs Gehirn ist.
Und wenn du Freelancer bist, Einzelunternehmer, dann ist nie Langeweile, weil irgendeine Scheißsteuer, Erklärungsumsatzsteuer vor an Kacke irgendwas ist immer.

[56:27] Ja, bevor wir vielleicht auch da den Bogen gleich noch schlagen, Pepo, und nochmal reinhören, was mich auf jeden Fall gleich interessiert ist, wie bist du dann eigentlich rausgekommen?
Aber bevor wir dazu kommen, würde ich nochmal sagen, es gibt ja auch diese European Mental Health Week. Ich glaube, die ist im Mai.
Und ich fand es jetzt irgendwie, nachdem wir so ein Stück weit darüber gesprochen haben, so wie kann man vielleicht als Unternehmen sich auch da nochmal mit beschäftigen mit dem Thema, finde ich das eigentlich doch ein ganz gutes Ziel.
Wenn ihr jetzt die Episode hört, googelt das mal, vielleicht habt ihr ja irgendwie Möglichkeiten bis dahin, auch nochmal euch zu überlegen, vielleicht mal eine kleine Vortragsreihe bei euch im Unternehmen oder jemand erzählt mal was zu dem Thema und ihr tauscht euch vielleicht mal aus oder guckt auch vielleicht nochmal ein bisschen auf eure Prozesse.
Und nehmt einfach diese Week, die es jedes Jahr gibt, glaube ich, als Anlass, da nochmal mehr zu machen.
Ich versuche mir das auf jeden Fall für meinen Job vorzunehmen und meine Teams irgendwie da nochmal irgendwie mehr drauf zu achten, weil das ist, glaube ich, also das habe ich jetzt auch nochmal mitgenommen, das ist halt das Wichtige, dass wir uns gegenseitig irgendwie so beachten, dass man sich selbst beachtet.
Klar, man hat die Eigenverantwortung, aber auch, dass man irgendwie da nochmal auf die anderen auch viel guckt.

[57:51] Ja, dass man sich gegenseitig sieht, ja. Und ich habe gerade mal recherchiert, damit Menschen, die jetzt den Podcast hören, das nicht unbedingt machen müssen, die ist dieses Jahr vom 13. bis zum 19. Mai.

[58:08] Ich würde gerne mit dem Positiven, mit deiner positiven Rauskommen-Geschichte gleich nochmal ein bisschen durchstarten.
Aber vorab vielleicht, Pia, nochmal Shep, an euch auch die Fragen.
Gibt es noch ein Thema und natürlich auch an dich, Pippo, was wir jetzt noch nicht so abgehandelt haben, in Anführungsstrichen, oder beziehungsweise mit dem wir uns jetzt noch nicht auseinandergesetzt hatten?
Meine These ist, dass sich Arbeit verändern muss. Und ich glaube, gerade in unserem Job ist eigentlich keiner in der Lage, acht Stunden ernsthaft zu arbeiten, sondern eigentlich arbeiten wir so sechs am Tag und zwei tun wir so, als ob.
Meetings sind immer gut. In Meetings kann man immer gut zu tun, als ob man arbeiten würde.

[58:52] Also, wenn wir es mal, in meiner Wunschvorstellung arbeiten Kopfarbeiter eh alle nur 30 Stunden die Woche.
Weil das auch ehrlich ist. Also sechs Stunden kann jeder am Tag arbeiten.
Acht Stunden eigentlich niemand. Also wer rauchende Köpfe hat, schafft keine acht am Tag.
Also jedenfalls nicht dauerhaft mal. Vielleicht sogar auch mal zwölf.
Vielleicht sogar zwei Tage hintereinander zwölf. Aber dann erstmal nicht mehr.
Also was ich so irre finde, ist, dass alle Leute immer sagen, sie haben Stress auf der Arbeit, wenn man sie fragt, wie es ihnen geht.
Und das kommt ja auch irgendwo her.
Also wir alle sind so zu Ende optimiert. Alle fahren auf der letzten Rille.
Wir wissen gar nicht, was wir noch tun sollen.
Wir hören uns jetzt schon Bücher über Blinklist an, weil wir gar nicht keine Zeit mehr finden, das ganze Buch zu lesen.
Das ist überall so nochmal und nochmal und nochmal.
Das muss sich verändern werden. Es geht quasi nicht mehr weiter.
Wir sind alle am Ende der Leistungsgrenze, so gesellschaftlich.

[59:58] Ja, ich denke auch, dass Arbeit sich verändert hat in den letzten, vielleicht so letzten Jahrzehnten.
Also ich glaube, früher hat man eben schon ruhigere Kugeln auf der Arbeit geschoben.
Das ist vielleicht gibt es immer noch, aber also man, das ist schon so einer gewissen, höheren Effizienz gewichen also so dieses sich, also egal wo, es ist ja auch bei den Ärzten so die haben auch keine Zeit mehr mit der netten alten Dame zu quatschen oder sie nehmen sich die Zeit, aber so im Grunde ist es nicht mehr eingepreist also das geht einfach nicht, da muss ganz schnell untersucht werden und dann ist die nächste Person da.
Ja, kann man machen, aber es geht halt nicht ohne Blessuren.
Da waren jetzt so 20 Jahre am Mock gelaufen, der BWL hat die ganze Zeit über unterwegs und die haben alle Excel-Tabellen zu Ende gemacht.
In manchen Kontexten haben sie sogar das Klopapier optimiert, dass das quasi das sanfteste Schmirgelpapier ist, was man finden kann.
Also das ist alles, es gibt kein Das Einlagige. Das Einlagige Öko auf, weiß ich nicht, 30 Gramm Papier oder so, keine Ahnung.
Also was ja wirklich nur noch so tut, als wäre es Klopapier.

[1:01:18] Und das ist also tatsächlich auch ein Punkt, auf den man nochmal eingehen kann, nämlich dass man sagt, ich vertraue meinen Mitarbeitenden, dass sie ihre Arbeit machen, unabhängig von der Zeit, die sie dafür brauchen.
Also dass man sich einfach nochmal bewusst macht, ist es die Zeit, die jetzt gemessen wird, die die Leistung meines Mitarbeitenden bewertet?
Oder ist es der Outcome?
Und gerade in den Branchen, in denen wir uns jetzt, befinden, nämlich in Kreativbranchen, ist es ja oft nicht die Zeit.
Also jemand, der kreativ arbeitet, da gibt es Tage, da kriegt er nichts gebacken und es gibt Tage, wie Bibo du gerade beschrieben hast, da arbeitet er durch, weil er so viele tolle Momente hatte, die er auf einmal zu Papier bringen kann.
Und das hat aber ganz viel auch mit Vertrauenskultur zu tun.
Und das hat auch was damit zu tun, Wie viel Verantwortung gebe ich meinen Mitarbeitenden?
Und das ist ein ganz, ganz krasser Change von dem, wo wir herkommen.

[1:02:26] Und ich denke, da wird sich einiges auch noch tun. Ist aber auch als Angestellter schwierig.
Ich hatte nämlich so eine schöne Stelle, wo eigentlich nur mein Outcome gemessen wurde und da gab es nie Beschwerden.
Aber ich habe den Outcome in so einer schnellen Zeit umgesetzt, dass ich selber schon schlechtes Gewissen hatte.
Also obwohl sich nie einer bei mir beschwert hat, Das hat irgendwie, aber ich dachte so, also Total.
Die Selbstverantwortung, da will ich wieder drauf hinaus. Am Ende müssen wir alle für uns selber sicherstellen, in welchem Umfeld können wir.

[1:03:01] Gesund gedeihen. Können wir gesund wachsen und können wir sein und können wir wirken und haben am Ende der Woche sogar noch das Gefühl, wir hätten mehr als nur Geld verdient.
Weil gerade bei uns Überzeugungstätern ist ja so, Also man kann das glaube ich nicht analysieren, aber wir gehen nicht für Geld arbeiten.
Wir sind dabei und natürlich verdienen wir Geld damit und es ist auch nicht schlimm, wenn viel Geld ist, aber wir stehen ja nicht morgens auf wegen Geld oder wir setzen uns nicht an die Maschine hier, Computer, wegen Geld, sondern weil uns ein Problem irgendwie beschäftigt oder weil wir da eine Lösung finden wollen oder dafür eine Lösung finden wollen.
Also das wird mit Geld nicht, wir arbeiten nicht für Geld.

[1:03:46] Jetzt hast du eben schon angesprochen, Situation, du hast jetzt wieder einen Job, da hast du so und so gearbeitet.
Wie bist du da hingekommen? Weil das interessiert mich jetzt schon, Pepo.
Wie hast du es geschafft? Du hast ja gesagt, da waren noch ein paar Schritte drin, mehrere Therapien.
Da sind jetzt unterschiedliche Zeitleisten.

[1:04:07] Irgendwann Shep, das kann ich ja erzählen Beim Shep im Park haben wir gesessen als es mir richtig schlecht ging und hab gesagt Shep, ich mach irgendwas anderes beruflich, ich will nichts mehr mit Computer und Programmierer, ich will nicht mehr Programmierer sein, Und der Chef hat gesagt, mhm, ja. Also der hat gelächelt und genickt.
Weil man sich dann in so einer Phase, du kannst dir nicht mehr vorstellen, noch mal in der Dokumentation zu gucken und wieder zu programmieren.
Also war fernab von meiner Vorstellungskraft.
Dann geht es einem aber irgendwann wieder besser. Und dann habe ich überlegt, bin ich überhaupt noch brauchbar da draußen auf dem Arbeitsmarkt?
Man hat gar keine Vorstellung.
Und dann habe ich einen Blogpost geschrieben und gesagt, ich war ein bisschen out of order.
Das und das habe ich bisher gemacht. Vielleicht könnte sich jemand vorstellen, mich einzustellen.
Also ein bisschen selbstbewusster war es schon, aber das war so meine Herangehensweise.
Und dann ist das vor zwei Jahren einfach explodiert in meinem Mailpostfach.
Und ich habe mich gefühlt wie der gefragte Mann der Welt.
Und dann hatte ich ganz schnell 50 Vorstellungsgespräche. Und das war ziemlich cool. Das war wie so ein Rausch.
Also weil du einfach von, ich bin der letzte Lutscher und ich bin der geilste Typ der Welt, war schnell, war geil.

[1:05:26] Und dann habe ich bei einer Firma unterschrieben, die mich gefragt hat, was brauchst du denn?
In allen 50 Vorstellungsgesprächen mit der Transparenz, die ich auf den Tisch gelegt habe, war eine Firma in der Lage zu fragen, was brauchst du denn?
Das fand ich so schön, habe ich sofort unterschrieben.
Da habe ich dann anderthalb Jahre gearbeitet und war wieder ein fähiger Mensch auf dem ersten Arbeitsmarkt.
Mega cool und mega cool, dass du das so geteilt hast und dass das auch für dich vergleichsweise dann doch in eine gute Richtung gegangen ist.

[1:06:06] Vielleicht können wir hier noch shameless pluggen, denn ich glaube, du hast ja gesagt, du hast anderthalb Jahre gearbeitet für diese Firma.
Und dann zuletzt habe ich ein halbes Jahr als Product Owner gearbeitet für eine andere kleine Firma und jetzt bin ich gerade auf Jobsuche.
Ja, das wäre schön, wenn wir das pluggen könnten. Genau.

[1:06:28] Das würde ich auf jeden Fall noch pluggen wollen. Wir haben in der Vorbesprechung auch darüber gesprochen, dass du, gerne in der Rolle des Product Owners bleiben würdest, weil dir das einfach gefällt, weil du halt auch einfach so, also es ist ist ja so, du bist ja Entwickler, aber du kannst halt gut mit Menschen, du kannst super schreiben, du kannst Architekturen planen, also du willst im Prinzip, also darum wäre halt Product Owner einfach die Rolle, die du dir gut vorstellen könntest für dich.
Kommt drauf an, wie man sie in der Branche macht. Aber halbtags dann sozusagen oder sechs Stunden Maximum so.
Ja, sechs Stunden Maximum, hab ich ja gerade erklärt, warum.
Ich bin gut in der Ideenfindung und in der Ideen Erschaffung.
Wenn man Product Owner jetzt nur als die Instanz zusammenfasst, die irgendwie technische Requirements zusammenschreibt und irgendwie alle Stakeholder und alle Befindlichkeiten dann so nicht.
Aber eine Produktversion und zusammenentwickeln, ich bin echt schnell im Kopf und verstehe Boden schneller als manche Boden sich selber.

[1:07:39] Das war jetzt echt auf die Sahne geschlagen. Ich kann auch Schauspieler.
Ich kann auch Schauspieler. Stimmt, du warst im Schauspielhaus Bochum, ne? Ich war im Schauspielhaus Bochum, wie schon Herbert Grönemeyer.
Ja, sehr gut. Danke.
Wir werden das auf jeden Fall nochmal verlinken, wie man dich dann auch entsprechend erreicht.

[1:08:04] Genau, jetzt haben wir natürlich einiges auch von dir gehört.
Vielen, vielen Dank dafür.
Es ist echt mega cool, will ich nochmal sagen, dass du da so offen bist, weil das ist, glaube ich, super hilfreich auch für ganz, ganz viele Menschen, die das halt entweder selbst durchleben oder vielleicht auch sehen bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder ähnlichen Freunden und Bekannten, um die Situation besser zu verstehen.
Und Pia auch vielen Dank natürlich an dich.
Du hast da glaube ich immer super auch eingeordnet und ich fand dieses, so einmal der persönliche Bericht und dann aber auf der anderen Seite auch die, ja sozusagen ein Flight Level höher nochmal zu sehen, was passiert da eigentlich oder wie ist eigentlich die generelle Herangehensweise an das Thema Mental Health.
Ein super wichtiges Thema.
Das hat mir sehr, sehr gut gefallen. Vielen Dank dafür.
Genau, und deinen Kontakt werden wir natürlich genauso in den Show Notes verlinken. Dankeschön.
Das heißt also, wenn da Hörerinnen und Hörer irgendwie Fragen haben, vielleicht selber so eine Instanz bei sich in der Firma irgendwie installieren möchten oder da dann also in die Richtung mehr machen wollen, dann dürfen die bestimmt eine Nachricht in deine Richtung abschicken.
Cool. Erstmal ein Mindwall kaufen bei Pia.

[1:09:34] Ja. Man kann mit Pia nämlich spazieren gehen für Geld. Achso, den Tipp wollte ich noch.
Ja, also Pia bietet, kann man so sagen, wie sagt man das?
Ja, das habe ich eben tatsächlich in meiner Vorstellung nicht gemacht.
Ich habe die Ausbildung zur systemischen Coaching und bete tatsächlich Spaziergänge als Coaching an.
Also ich bin eine Person, die sehr zu sich selbst findet, wenn sie in der Natur ist und in der Ruhe und aber auch in der leichten Bewegung.
Und finde das für mich immer persönlich sehr angenehm und nehme dann gerne andere mit auf Spaziergänge zu sich selber. selber.
Genau. Könnte man nicht auf einer Parkbank sitzen und da leichte Bewegungen mit Galtgetränken machen und dabei reden? Das wäre gut.
Nur wenn man mit den Beinen, wenn die so hängen, runter von der Bank und man die dann so hin und her bewegen kann. So eine große Bank findet man.
Also ich wage die Unterstellung, dass es ein Unterschied ist, ob man bewegt oder also sich bewegt oder ob man sitzt.
Wir können das ja mal ausprobieren. Glaube ich auch. Das habe ich jetzt hier ein Gewinnspiel gewonnen?

[1:10:50] Möglicherweise. Ich bezahle auf gar keinen Fall Geld dafür.
Aber jetzt ernsthaft noch mal zum Schluss, den Tipp wollte ich nämlich auch noch geben, weil ja wir im Working Craft, die meisten Hörer sitzen ja in der IT und da ist ja jetzt Geld meistens nicht das größte Problem.
Dann ist es, glaube ich, total, also wenn ihr die Kohle habt, dann bezahlt einfach eine Therapie aus eurer eigenen Tasche.
Wenigstens die ersten zwei, drei Mal.
Das ist, wenn ihr das könnt. So, wenn ihr eh Privatpatienten seid, dann macht das doch so. Wenn ihr eh Privatpatienten seid, ist sowieso alles super.

[1:11:24] Ja, die andere... Für den Fall, für den Fall. Grundsätzlich eine Scheißidee.
Genau, das andere, was es gibt, und das wissen, glaube ich, auch nicht alle, es gibt auch immer noch präventive Kuren.
Also eine Kur ist grundsätzlich dafür da, dass Gesundheit da bleiben soll, also präventiv gegenüber psychischen Erkrankungen, aber auch körperlichen Erkrankungen.
Das kann man beim Rentenversicherungsträger oder beim Krankenkassenträger erfragen.
Erfragen und was ich ganz wichtig finde, das hast du ja auch gesagt, Pippo, ist, wenn man in einer Akutsituation ist oder wenn es einem wirklich nicht gut geht, sich auch mal rausnehmen und dafür kann man auch eine Rehabilitationsmaßnahme beantragen.
Das ist zwar auch tatsächlich viel bürokratischer Aufwand, aber wenn man eine gute Klinik erwischt oder wenn man eine gute Institution erwischt, dann ist es Gold wert, sich da mal aus dem Alltag rausziehen zu lassen.
Und auch völlig legitim. Da braucht man kein schlechtes Gewissen für haben.

[1:12:35] Ja, das sind auf jeden Fall echt viele, viele gute Anregungen und Tipps auch gewesen.
Glaube ich, die den Leuten auch echt ganz viel Recherchearbeit gespart haben.
Eine Frage, die noch immer irgendwie aufkommt, was kann man eigentlich als Freund machen?
Und die Antwort ist total schwierig. Das ist von Betroffenem zu Betroffenem anders.

[1:13:01] Mhm. Melden kann jeder immer.
Also einfach melden. Und wenn dritte Mal nicht geantwortet, trotzdem, hey, man braucht es gar nicht. Melden ist gut.
Und Dinge einfach vom Arsch nehmen, die irgendwie da rumliegen.
Also wenn ihr selbst erkennt, da ist irgendwie ein Ding, was man dem wegnehmen kann, dann macht das ruhig.
Weil wenn Duschen schon schwierig ist, ist Wäsche waschen hyperkompliziert.
Also ihr könnt euch gar nicht vorstellen, Also jetzt mal Prozess, Wäsche waschen heißt, Wäsche reintun, Waschmittel, Dinge, Wäsche wirklich komplett und dann noch aufhängen. Das wird nie aufgehangen.
Fahrt vorbei, hängt da einmal die Wäsche auf. Ist okay. Okay.

[1:13:48] Manchmal ist es so vermeintlich einfach, wenn man zieht im Freundeskreis.
Danke für die Tipps auf jeden Fall.
Wir sind um viele auch sehr aktive Punkte, finde ich, im Wissen reicher geworden.
Ich hoffe, die Hörerinnen und Hörer auch.
Nehmt das mal mit. Überlegt euch mit der Mental Health Week, ob ihr da auch was machen wollt.
Danke an euch beide, dass ihr dabei wart. Nächste Woche geht es weiter mit einem anderen Thema.
Da wollen wir uns schon wieder verbessern, auch in der Zusammenarbeit, eventuell auch ein paar Konflikten vorbeugen, die dann wiederum zu Stress führen, nämlich wie schafft man es eigentlich, Dev, Business, Design und Marketing effektiv zu vereinen innerhalb eines Teams und Ähnlichem.
Schön, dass ihr dabei wart, auch beim Hören. Lasst gerne euer Feedback da und bis dahin, macht's gut, ciao.
Tschüss. Danke, ciao. Tschüss.

[1:14:46] Music.

[1:15:13] Untertitelung des ZDF für funk, 2017.