Revision 548: Lernfreundliche Organisationen

Die Idee zu dieser Folge entstammt einem Hörerwunsch. Florian Geierstanger schrieb uns vor rund 6 Monaten an, ob wir nicht eine Revision zu diesem Thema machen könnten:

Themenvorschlag für eine @workingdraft Episode: Wie können wir eine lern-freundliche Umgebung schaffen (in einem Team, in einer Firma)?

— Florian Geierstanger (@kino_auge) June 16, 2022

Passende Gesprächspartner dafür waren schnell gefunden, aber leider scheiterten diverse unserer Anläufe bis dato. Eigentlich sollte auch Florian mit von der Partie sein, aber zuletzt war dann er selbst krank. Bevor wir noch einmal verschieben, haben wir uns dazu entschieden, die Aufnahme dennoch endlich einzutüten!

Schaunotizen

[00:01:56] Lernfreundliche Organisationen
Als Expert*innen für lernfreundliche Umfelder hatten wir Corinna Baldauf und Dawit Hasenbeck von der (sehr lernfreudigen) Firma sipgate zu Gast.

Die Firma sipgate gibt es schon eine ganze Weile, aber das Jahr 2010 war in der Firmenhistorie ein einschneidendes: In diesem Jahr beschloss man, sich in eine agile Firma zu transformieren, was nicht nur mit neuen Arbeitsprozessen einherging, sondern auch mit einer neuen Einstellung zum Thema Fortbildung. Die Firmenleitung gab die Devise aus, dass Fortbildung explizit gewünscht sei und es wurden entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen und Budget bereitgestellt. Seitdem existiert bei sipgate das „Fortbildungsboard“ mit dem Claim „Es gibt nichts Teureres als Mitarbeiter*innen, die sich nicht fortbilden“:

sipgates Fortbildungstboard, ein Whiteboard, auf dem Mitarbeiter*innen ihre Fortbildungen planen und ihre Konterfeie aufkleben

Auf diesem Board tut man durch Platzieren von Post-its und Gesichtern kund, wer wann welche Fortbildung besuchen möchte, und man sucht sich Kollegen, die mitmachen möchten. Dabei wird geschaut, dass die Firma auch während Fortbildungen einzelner arbeitsfähig bleibt und die Fortgebildeten berichten den anderen hinterher von ihren Learnings – entweder in Vortragsform oder als Zusammenfassung im internen Slack oder als Podcast. Wofür man sich auch entscheidet, seien es Konferenzen, Bücher oder Workshops: man bucht es sich selbst.

Dann gibt es noch alle zwei Wochen die sogenannten „Open Fridays„, firmeninterne Barcamps in denen alle Arten von Themen vorgestellt werden. Gleichzeitig wird der „Open Friday“ auch genutzt um zu zeigen, was Teams geshipped haben und um größere Themenkomplexe zu besprechen. Das klappt sogar remote.

Im Rahmen der agilen Prozesse und Clean Codings findet Lernen auch in Form von Pairing über die Disziplinen hinweg statt, und natürlich werden auch die Retros als Lernwerkzeuge verstanden.

Zu guter Letzt veranstaltet sipgate auch Talk-Reihen mit prominenten Gästen bei sich im Haus, die in diesem Fall auch Besuchern von außerhalb offen stehen.

Keine Schaunotizen

Corinnas Retromat
Retro-Blaupausen zum Losstarten!

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