Stefan und Peter haben sich Matthias Mees und Jens Grochtdreis ins virtuelle Studio geholt um den kürzlich stattgefundenen Webkongress in Erlangen Revue passieren zu lassen, sowie über den Zustand diverser Websites zu philosophieren.
Schaunotizen
- [00:00:15] Rückblick Webkongress Erlangen
- Im März fand der dritte Webkongress der Uni Erlangen statt, der sich auch um die Themen kümmert, die nicht so viel Beachtung auf den großen Konferenzen der Branche finden: Barrierefreiheit und Content Management System, zum Beispiel. Jens und Matthias erzählen von ihren Erlebnissen in der Universitätststadt und geben folgende Anschautipps: Marc Hinse – Die Gefahren von Webdesign Trends, Wolfgang Wiese – The Beauty and the Beast, Patrick Lobacher – Typo 3 Neos, Nils Pooker – Alles so schön responsive hier?, sowie alle Barrierefreiheits-Talks
- [00:13:17] Die Beschissenheit mancher Websites, und Ihre Gründe
- Warum gibt es immer noch Restaurants, die ihre Menükarten als PDF verlinken und nicht einfach den Text auf der Website zugänglich machen? Wenn es schon so viele Profis gibt, die gute Websites erzeugen, warum findet man immer noch soviel Mist im Web? Und wie geht man als Entwickler/Designer mit der Beratungsresistenz mancher Kunden um? In einer groß angelegten Raunz-Runde versuchen wir die Gründe zu erörtern und lassen sich über einige Misstände der Branche aus.
- [00:47:04] Our Enclosed Space
- Rachel Andrew schreibt, dass wir uns in einer elitären und sehr kleinen Referenzgruppe bewegen und viel vom echten Leben „da draussen“ gerne mal vergessen. Oder vergessen würden. Bei all den schönen, tollen, neuen Technologien die auf den Konferenzen propagiert werden, wären doch am Ende die wenigsten heute doch auch wirklich einsetzbar. Vermitteln wir ein falsches Bild und vergessen die Dinge, auf die es wirklich ankommt? Ranting-Runde, Teil 2.
[01:02:58] Keine Schaunotizen
- Was ist WAI-ARIA?
- WAI-ARIA ist eine W3C Recommendation, und Marco Zehe erklärt, was es damit auf sich hat.
- SmashingConf 2014
- Jan Deppisch erzählt uns seine Highlights der letzen SmashingConf.
- jQuery San Diego
- Videos und Material zur letzten jQuery Konferenz.
- Formular Elemente gestalten
- Ein Artikel, wie man Formular Elemente gestalten kann, und ein begleitender Artikel von Microsoft zum gleichen Thema.
- HTML5 Master Class
- Der CSS Buddha und der HTML5 Erklärbär für drei ganze Tage in Düsseldorf!
- CodeFront
- Linz bekommt die Front-End Konferenz mit dem schönsten Logo.
Kommentare
Puddingpulver #
Geschrieben am 16.04.2014 um 08:51
Hallo,
Teile der Kritik im Artikel von Andrew und der daraus entstandenen Diskussion bei euch im Podcast kann ich Zustimmen. Ich höre euren Podcast nur so aus Interesse und Entwickle keine WebSeiten und kenne mich auch nicht wirklich gut aus. Aber es kommt doch oft vor, dass ich mir die von euch erwähnten Artikel und Tipps mal anschaue. Was mir dabei auffällt ist, dass es meistens Lösungen sind für einzelne Browser, die nicht immer Funktionieren. Da Frage ich mich natürlich schon, wer kann damit im realen Berufsleben etwas anfangen? Es ist ja nicht zu Bezahlen, für jeden Browser eine eigene Webseite zu Programmieren um die Funktionen des Browsers nutzen zu können. Also wird man sich doch auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen. Ich denke, dass es nett ist zu Wissen, dass der Firefox jetzt Feature X hat und Chrome Feature Y, die Information aber im Berufsleben keine rolle Spielt. Wenn das Feature dann von allen Browsern Unterstützt wird und es damit für den realen Einsatz geeignet ist, wird es in den Konferenzen und den Medien nicht mehr erwähnt.
Ich würde es gut finden, wenn man bei euch im Podcast darüber Informiert wird, wenn ein Element, Attribute, Style oder was auch immer auf den neuesten Browsern Nutzbar ist. Die Releasezyklen der Browser sind ja doch recht kurz und wenn man hier und da mal erwähnt, dass jetzt Feature X auf allen neuen Browsern Funktioniert hilft das nach meiner Meinung nach mehr als die Info, dass Chrome jetzt das Feature Y als einziges Implementiert hat.
Das gleiche Problem gilt auch für Konferenzen. Die besten Konferenzen sind für mich die Konferenzen, die mich da abholen wo ich derzeit stehe und in denen es Vorträge gibt, die ich sofort Umsetzen kann. Konferenzbeiträge die mir Infos geben, die erst in 2-3 Jahren für mich wichtig werden, sind ganz nett, aber eigentlich Zeitverschwendung. Wenn das Thema dann in meinem Arbeitsleben ankommt, habe ich es vergessen, dass ich vor 2 Jahren mal einen Vortrag dazu gehört habe und meist ist das Wissen des Vortrag dann auch Veraltet. Mir ist schon klar, dass auf den Konferenzen immer neue Säue durch das Dorf getrieben werden müssen um Aufmerksamkeit und Umsatz zu erzielen. Aber wirklich nützlich sind die meisten Vorträge bei Konferenzen nicht. Zumindest nicht bei den Konferenzen bei denen ich aus beruflichen Gründen anwesend sein muss.
rodneyrehm #
Geschrieben am 5.05.2014 um 22:12
Das Stichwort hier heisst Progressive Enhancement. Man muss nicht für jeden Browser eigene Seiten entwickeln. Man entwickelt eine einfache Lösung und setzt den neuen Kram oben drauf. Moderne Browser, die diese Features unterstützen, können dann vollgas geben. Alte Browser, oder Browser die irgendwas noch nicht richtig™ können, zeigen dann halt nur die Baseline.
Nehmen wir die Web Speech API als Beispiel. Das kann momentan nur der Chrome. Warum sollte einem Chrome-Nutzer diese Funktion vorenthalten werden? Jemand der mit Firefox, Safari oder Internet Explorer unterwegs ist, kennt das Ding nicht und wird es auch nicht vermissen.
Oder schau dir mal HelloRun an. Das läuft zwar in Firefox und Chrome, aber bis vor Kurzem flackerte die Beleuchtung der Räume mit dem Beat der Musik nur in Chrome. Zwischenzeitlich hat auch Firefox die entsprechenden APIs implementiert und siehe da, es läuft (dank Einhaltung der Standards und vermutlich einiger kleiner Anpassungen) auch dort.
In aller Regel sieben wir Artikel und Geschichten aus, die in nur einem einzigen Browser funktionieren, respektive versuchen darauf hinzuweisen, wenn etwas noch nicht allgemein einsatzbereit ist. Einen Hinweis zu geben wann etwas gefahrlos Einsetzbar ist, ist fast unmöglich. Es kommt hier auf Faktoren an, die wir nicht kennen. Manche Projekte müssen im IE8 laufen, manche erst im 10er. Manche müssen im Android 2.x Stock Browser laufen, mache nur im Mobile Chrome. Der einzige sinnvolle Rat – der zugegeben nicht immer leicht zu beherzigen ist – wäre knallhart auf Progressive Enhancement zu setzen.
Das sehe ich – für meinen kleinen Teil – anders. Ich mag Vorträge, die mich motivieren oder gar provozieren. Vorträge, die mir klar machen, dass mein kleiner beschränkter Horizont noch massiv ausgeweitet werden kann. Von einem Vortrag erwarte ich nie, dass ich danach Methode X frei programmieren kann. Ich erwarte, dass mir die bis dahin unbekannte Methode Y genannt wird. Details kann ich dann googlen, wenn ich es brauche. Aber das ist eine total subjektive Geschichte. Es gibt hier kein richtig und kein falsch.
Schepp #
Geschrieben am 6.05.2014 um 01:54
Wow, Spitzenantwort von Dir Rodney! <3 <3 <3 Puddingpulver, ich muss Rodney da zu 100 Prozent zustimmen. Dennoch: Vielen Dank für Deinen Input! Freuen uns immer zu lesen, wie Ihr Hörer so tickt.
Daniel Koch #
Geschrieben am 5.05.2014 um 20:11
Konferenzen haben m.E. immer etwas mit „cutting edge“, Inspiration und „Neugierig werden“ zu tun.
Konferenzen – auch in größeren Firmen – sind zudem ein Baustein der Weiterbildung, gerade im Frontend-Bereich. Was bringt mir eine Konferenz mit Hacks & Co. der mir zeigt wie ich ein Feature in einem Browser zum laufen bekommen, der ggf. in 6 oder 12 Monaten ohnehin obsolet ist. Zudem werden diese Probleme ohnehin im Alltag gelöst.
Auf einer Konferenz möchte ich lieber Idee und Inspirationen hören. Wo geht die Reise vielleicht hin? Welche Erfahrungen haben andere mit Tools, Methoden gemacht. Welche (vermeintlichen) Best-Practices gibt es?
Marius #
Geschrieben am 6.05.2014 um 15:22
Zum Theme „Beschissene Webseiten“:
auf. Ich kannte die nicht mal. Erklärt wurde das ganze dann durch eine Zeile im Head:
Ein Bekannter von mir meinte, er könnte das selber machen für seine Firma. Das Hab ich mir angeschaut und war irritiert.
Es tauchten dort Elemente wie
. Ich habe danach einfach aufgehört mir das Ganze genauer anzuschauen.
Nun wollt ich die Seite mal wieder besuchen, doch leider war sie nahezu funktionsunfähig. Als hilfsbereiter Mensch hab ich mir das mal angesehen. und den Fehler in den 4000 Zeilen Javascript gefunden:
F_NN = ( navigator.appName=='Netscape' ) && ( parseInt( navigator.appVersion ) -1 );
(...)
if(!F_NN && F_MAC) { //cancel anchor drags for IE Mac so dragging of elements works better
var t = document.all.tags("A");
// Hier ist's kaputt!
for( var i = 0; i < t.length; i++ ) {
t[i].ondragstart = F_dragCancel;
}
}
//alert("end of main")
Der Code stammt aus einer Zeit vor Chrome, Firefox und Co, so dass diese Funktion beim Mac immer aufgerufen wird. Leider ist <code document.all in Chrome und Firefox nicht mehr unterstützt. Und damit war die Seite unbenutzbar. Weitere Details spare ich mir, weil zu grausam.
Fehler analysiert, Email geschickt. Hätte ja auch ein Job für mich bei rumkommen können ;)
Die Antwort: „dann kein mac nehmen sondern irgendwas aus den 97% der Weltmarktführer“
So nun habe ich viel geschrieben, um eigentlich nur einen weiteren Grund zu nenne:
Es scheint den Leuten egal zu sein. Oder sie haben nicht verstanden, dass kleine Dienstleistungsunternehmen heutzutage im Internet gesucht werden.
Sorry, dass ich eure Kommentare ausnutze, um mir ein wenig den Frust von der Seele zu schreiben. Aber ich wollte auch mal ranten ;)
Marius #
Geschrieben am 6.05.2014 um 15:25
das hier nicht veröffentlichen! ;)
Im letzten Kommentar scheint einiges mit dem Code-Element schiefgegangen zu sein. Vielleicht könnt ihr das fixen? :)
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